Kreistag fasst Grundsatzbeschluss zur Übernahme des Impfzentrums in Kyritz
Der Kreistag von Ostprignitz-Ruppin hat am Donnerstag auf einer Sondersitzung mit sehr großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss gefasst, das Impfzentrum in Kyritz in die kommunale Trägerschaft des Landkreises zu übernehmen. Dies soll zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber zum 1. August 2021 geschehen. „Ich freue mich über das klare Bekenntnis des Kreistages zur Übernahme des Impfzentrums in Kyritz“, sagte Ostprignitz-Ruppins Landrat Ralf Reinhardt nach der Sitzung. Er betonte jedoch, dass das Impfzentrum dabei nicht in Konkurrenz zu den Impfungen bei den Ärzten im Landkreis stehe. „Das Impfzentrum ist eine der Säulen des Impfangebotes. Wenn nebeneinander auf mehreren Wegen geimpft wird, werden auch mehr Impfungen geschafft und schneller eine Immunisierung der Menschen in Ostprignitz-Ruppin erreicht“, ist der Landrat überzeugt, der für den Einsatz im Impfzentrum zudem Ärzte im Ruhestand, Freelancer oder Ärzte, die in anderen Berufen tätig sind, gewinnen will.
Hintergrund für den Grundsatzbeschluss, den Betrieb des Impfzentrums in Kyritz in die Trägerschaft des Landkreises zu übernehmen ist die Entscheidung des Landes beim letzten Impfgipfel am 10. Mai 2021, dass acht von 13 Impfzentren in Brandenburg, darunter auch das in Kyritz, anderenfalls zum 31. Juli 2021 geschlossen werden sollen. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin-Brandenburg (KVBB) unterstützt eine Übernahme und den Betrieb der Impfzentren in kommunaler Trägerschaft bereits vor dem 31. Juli 2021. Der Weiterbetrieb des Impfzentrums in Kyritz durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin soll so lange gewährleistet werden, wie die Finanzierung seitens des Bundes und des Landes gewährleistet ist. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und andere Partner unterstützen zudem die Weiterführung der Impfzentren in kommunaler Verantwortung – auch in Ostprignitz-Ruppin.
Die anderenfalls anstehende Schließung des Impfzentrums Kyritz zum 31. Juli 2021 hätte zur Folge gehabt, dass aufgrund der notwendigen zeitlichen Zwischenräume von Erst- und Zweitimpfung und der Vorgabe, beide Impfungen am gleichen Ort anzubieten, ab spätestens Mitte Juni keine Erstimpfungen im Impfzentrum Kyritz mehr hätten durchgeführt werden können. Die Flexibilität neben dem Impfzentrum auch den Impfbus entsprechend der Bedarfe nutzen zu können, wäre bei der Schließung des Impfzentrums Kyritz ab Ende Juli weggefallen. So aber können mit dem Weiterbetrieb des Impfzentrums Kyritz zentrale als auch dezentrale Erstimpfungen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin sichergestellt und damit weiterhin alle drei Stränge (Hausarztimpfen, aufsuchendes Impfen durch mobile Impfteams und zentrales Impfen im Impfzentrum) vollumfänglich für das rasche Durchimpfen der Bevölkerung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin angeboten werden.
Verbunden mit der Übernahme und dem Weiterbetrieb des Impfzentrums in kommunaler Trägerschaft ist auch die Übernahme des Kontingentes an Impfstoffen aus dem Landesbudget - die impfenden Ärzte erhalten ihren Impfstoff direkt über ein Bundeskontingent. Das Impfstoffbudget über das Land kann beim Weiterbetrieb des Zentrums flexibel verwendet und auch für das mobile aufsuchende Impfen, beispielsweise mit dem Impfbus bedarfsgerecht eingesetzt werden. Hierbei sollen im Impfzentrum mindestens drei Impfstraßen betrieben werden. Aber je nach zugeteilter Impfstoffmenge wäre auch eine Ausweitung des Angebots, so Reinhardt, beispielsweise am Wochenende denkbar. Zugleich wird hinsichtlich des aufsuchenden Impfens eine größtmögliche Flexibilität erreicht. Sobald ein Impfstoff für die Altersgruppe ab 12 Jahren freigegeben ist, können zudem niedrigschwellige Impfangebote für Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung der notwendigen Zwischenräume von Erst- und Zweitimpfung schnellstmöglich beginnen. Dadurch kann der Schulbetrieb nach den bevorstehenden Sommerferien weitestgehend störungsfrei wieder aufgenommen werden.
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